Klimaschutz in der VG Landstuhl

Klimaneutrales Rheinland-Pfalz
Die Eindämmung des Klimawandels ist eine der größten Herausforderungen der Gegenwart. Um möglichst schnell und effektiv entgegenzuwirken, stellen die nationalen Klimaschutzziele deshalb klar: Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein! Die Landesregierung Rheinland-Pfalz hat sich in ihrem Koalitionsvertrag vom 18. Mai 2021 daher zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2040 klimaneutral zu werden.
Klimaneutralität
Mit dem Ziel der Klimaneutralität streben wir eigentlich die Treibhausgasneutralität an. Genau genommen ist damit der Ausgleich zwischen dem Ausstoß und der Aufnahme von Treibhausgasen wie CO2 oder Methan gemeint. Natürliche Ökosysteme wie Wälder und Moore nehmen verbleibende Emissionen auf. Diese Fähigkeit ist allerdings begrenzt. Wir müssen daher zuerst den Ausstoß der Treibhausgase weitestgehend reduzieren, damit das Klimasystem in ein Gleichgewicht kommt.
Ǫuelle: Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität – Klimaneutrales Rheinland-Pfalz, 2025
Das Land Rheinland-Pfalz bekennt sich durch das Ziel der Klimaneutralität zum Pariser Klimaschutzabkommen und dessen Hauptziel, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur möglichst auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Die Erreichung dieses unverzichtbaren Ziels bedarf ganz erheblicher Anstrengungen auf allen politischen und gesellschaftlichen Ebenen. Der durch die Menschen verursachte Klimawandel hat weltweit bereits seine Spuren hinterlassen. Neben gravierenden Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen sowie auf Natur und Umwelt verursacht der Klimawandel enorme volkswirtschaftliche Belastungen. Daher braucht es, um ambitioniert im Klimaschutz vorangehen zu können, ein aktives Mitwirken der Menschen, Organisationen und Unternehmen vor Ort.
Wichtige Akteure für den kommunalen Klimaschutz sind hierbei:
- Bürgerinnen und Bürger sowie lokale Initiativen sowie Bewegungen
- Vereine und Verbände
- Kommunen, kommunale Unternehmen und lokale Energieversorger
- Unternehmen der lokalen Privatwirtschaft
Treibhausgasneutrale Kommunalverwaltung
Zahlreiche Kommunen in Rheinland-Pfalz und ganz Deutschland haben sich auf Basis der Bundes- und Landesgesetze das Ziel der Treibhausgasneutralität gesetzt. Neben der Senkung der Treibhausgasemissionen geht es dabei um die Vorbildfunktion und Glaubwürdigkeit der Kommune im Hinblick auf den Klimaschutz. Essenzielle Schritte zur Minderung der Treibhausgasemissionen sind neben der Einsparung von Energie auch die Effizienzsteigerung und der Einsatz Erneuerbarer Energien. Hierfür ist es erforderlich, ein strategisches Management in der Kommunalverwaltung zu installieren.
Kommunalrichtlinie
Kommunen weisen großes Potenzial auf, um Treibhausgase zu reduzieren. Mit der Kommunalrichtlinie unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Kommunen und kommunale Akteure dabei, ihre Emissionen nachhaltig zu senken. Im Rahmen der Kommunalrichtlinie erhalten z.B. strategische Maßnahmen, wie ein Klimaschutzmanagement, Zuschüsse.
Anschlussvorhaben Klimaschutzmanagement
Gefördert wird die Umsetzung von Maßnahmen aus einem integrierten Klimaschutzkonzept durch zusätzlich eingestelltes Klimaschutzpersonal.
Bezuschusst werden Ausgaben für: den Einsatz von Fachpersonal, das im Rahmen des Vorhabens zusätzlich beschäftigt wird, externe Dienstleistungen, Materialien sowie Dienstreisen für Weiterqualifizierungen und Netzwerktreffen.
Mithilfe eines Klimaschutzmanagements kann eine Kommune das Potenzial eines bereits bestehenden Klimaschutzkonzepts voll ausschöpfen und konkrete Maßnahmen umsetzen. Das Klimaschutzmanagement steuert von Beginn an die Umsetzung der im Klimaschutzkonzept erarbeiteten und beschlossenen Maßnahmen und begleitet diese. Bei der Umsetzung koordiniert es alle relevanten Aufgaben innerhalb der Verwaltung oder Organisation. So spart man nicht nur Treibhausgasemissionen ein, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zu den nationalen Klimaschutzzielen. Das Klimaschutzmanagement hilft dabei, den Klimaschutz auf allen Ebenen weiter zu verstetigen, stärkt den Aufbau und die Vernetzung wichtiger regionaler Akteure und informiert intern und extern über die Umsetzung des Konzepts.
Berufsbild des Klimaschutzmanagers für Kommunen
Das Berufsbild eines kommunalen Klimaschutzmanagements ist vielfältig und umfasst verwaltungsinterne (z.B. Kernprozesse der Verwaltung klimafreundlicher gestalten, Schulungen, etc.) wie auch externe Aufgaben (z.B. Energiewende, Verkehrsplanung, ec.) im Bereich des Klimaschutzes. Ein Klimaschutzmanagement unterstützt die Kommune dabei, internationale Klimaschutzvereinbarungen (Pariser Abkommen, EU- Klimaschutzziele, etc.) auf lokaler Ebene umzusetzen und initiiert Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen. Ein Klimaschutzmanager plant, koordiniert und setzt Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen um, um einen Beitrag zum Klimaschutz auf der lokalen, kommunalen Ebene zu leisten.
Hauptaufgabe eines Klimaschutzmanagers:
- Planung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen
- Analyse und Bewertung der aktuellen Treibhausgasemissionen und des Energieverbrauchs
- Koordination und enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren, um sicherzustellen, dass die Klimaschutzmaßnahmen effektiv umgesetzt werden
- Informieren der Öffentlichkeit über Klimaschutzmaßnahmen und Projekte
- Monitoring und Berichterstattung: Überwachen der Fortschritte bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und Berichten über die Ergebnisse
Bedeutung der Rolle
Das Klimaschutzmanagement ist ein wichtiges Instrument im Kampf gegen den Klimawandel, indem es sicherstellt, dass Klimaschutzmaßnahmen auf lokaler Ebene umgesetzt werden. Seine Arbeit trägt ebenso zum Umweltschutz wie auch zur nachhaltigen Entwicklung bei. Insgesamt sind Klimaschutzmanager zentrale Akteure in der Umsetzung von Klimaschutzstrategien und tragen wesentlich zur Erreichung internationaler und lokaler Klimaziele bei.
Projekte und Maßnahmen in der Umsetzung des Klimaschutzmanagements:
KIPKI
Das Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation, kurz KIPKI, stellt allen rheinland-pfälzischen Kommunalen Gebietskörperschaften unbürokratisch Fördermittel für Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimawandelfolgenanpassung zur Verfügung. Diese Mittel können sie für Investitionen in den Klimaschutz oder für Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung nutzen. Das Programm beinhaltet Maßnahmen zum Aufbau einer nachhaltigen Wärmeversorgung bis hin zur energetischen Sanierung kommunaler Immobilien. Auch die Umsetzung kommunaler Förderprogramme sowie kleinere Maßnahmen werden damit möglich.
„Klimaschutz beginnt direkt vor unserer Haustür. Hier werden Entscheidungen getroffen, die sich konkret auf das Leben der Menschen auswirken, wie etwa der Schutz vor Hitze mit Sonnensegeln und kühlenden Bäumen und Pflanzen oder die PV-Anlage auf dem Schuldach, die für weniger Stromkosten sorgt und damit Geld für andere Projekte lockermacht. Wir wollen die Kommunen dabei unterstützen, für mehr Klimaschutz und für mehr Schutz vor Hitze und Starkregen zu sorgen“, so Klimaschutzministerin Katrin Eder bei einem Treffen zum KIPKI-Förderprogramm am 30.06.2025 in Mainz.
Am meisten nachgefragt sind im Rahmen des Förderprogramms Energie-Einspar- Maßnahmen (z.B. Umstellung von Beleuchtung auf LED) sowie die Erzeugung von Erneuerbaren Energien auf kommunalen Gebäuden (z.B. PV-Anlagen auf Rathäusern). Von den landesweit insgesamt rund 1300 Projekten sind 100 bereits abgeschlossen. Ergänzt wird das Investitionsprogramm vom Kommunalen Klimapakt (KKP), der eine maßgeschneiderte Beratung für teilnehmende Kommunale Gebietskörperschaften enthält. Auch die VG Landstuhl ist Mitglied. Während KIPKI vor allem Geld zur Verfügung stellt, beinhaltet der KKP eine Beratung, die über den Einsatz der KIPKI-Mittel hinausgeht.
Projekte in der VG:
1. Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik in 11 Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Landstuhl (Bann, Kindsbach, Krickenbach, Linden, Queidersbach, Oberarnbach, Mittelbrunn, Schopp, Stelzenberg, Trippstadt und Landstuhl)
2. Errichtung einer autarken Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher, Ladeinfrastruktur und E-Autos (Rathaus VG Landstuhl)
3. Errichtung einer autarken Photovoltaikanlage auf der KiTa in Hauptstuhl
Regionales Zukunftsprogramm "Regional. Zukunft. Nachhaltig." (RZN)
Die Landesregierung hat mit dem Regionalen Zukunftsprogramm ein neues Förderprogramm ins Leben gerufen, das Kommunen gezielt bei der nachhaltigen Weiterentwicklung unterstützt. Das Ziel: Die Lebensverhältnisse in den verschiedenen Regionen des Landes anzugleichen, während sie ihre individuelle Identität wahren.
Mit dem Programm setzt die Landesregierung ein starkes Zeichen für zukunftsfähige und lebenswerte Regionen, die sich nachhaltig weiterentwickeln und ihre eigenen Potenziale entfalten können. Das Regionale Zukunftsprogramm zielt darauf ab, Regionen in ihren spezifischen Stärken zu fördern und gleichzeitig die Herausforderungen vor Ort anzupacken. Dies geschieht durch maßgeschneiderte Förderungen, die sowohl die städtebauliche als auch wirtschaftliche Entwicklung sowie den Klimaschutz, die Infrastruktur und den sozialen Zusammenhalt im Blick haben.
Das Gesetz zum Regionalen Zukunftspragramm (LGRZN) wurde im Februar 2025 vom Parlament beschlossen. Antragsstart war der 1. März 2025. Aktuell befindet sich der VG in der Phase der Bewilligung und Planung der verschiedenen Projekte.
Projekte in der VG:
1. Umrüstung auf LED-Beleuchtung
2. E-Bürgerbus
3. Ertüchtigung Bolz- und Bouleplätze, Schaffung eines Basketballplatzes
4. Technik und neue Küchengeräte für Bürgerhäuser
5. Sanierung und Verbesserung der wassersensiblen Entwicklung am Bärenlochweiher
6. Aufwertung von Grünflächen, Stadtmöblierung und Spielplätze
7. Barrierefreiheit am Felsenkopf, Boulderturm Johanniskreuz, Touristische Aufwertung Karlstalschlucht
8. Erweiterung der Grundschule in Schopp
9. Neugestaltung Lindenplatz in Landstuhl
10. Stelzenberg: Neue Küchengeräte, Technik und Umstellung auf LED-Beleuchtung im Bürgerhaus
11. Neugestaltung mancher Dorfplätze
12. E-Bike-Ladesäulen und Reparatursäulen für Fahrräder, Sichere Fahrradabstellplätze
13. Ausschilderung Grundwanderwegenetz, Komfortwanderwege, Outdoor- Audiostationen an Wanderwegen
14. Barrierefreiheit GS Au (Aufzug)
15. Dachsanierung Feuerwache Landstuhl
16. Digitalangebot Burg Nanstein, Digitale Radwege, Digitales Besuchermonitoring MTB-Touren
17. Ertüchtigung Dach Karlstalhalle Trippstadt, Ertüchtigung Dach MZH Queidersbach
Weitere Projekte und Maßnahmen
- Kommunale Wärmeplanung
- Umsetzung der Maßnahmen des Klimaschutzkonzepts für die VG Landstuhl
Gefördert wird die Stelle des Klimaschutzmanagements durch die Nationale Klimaschutzinitiative im Rahmen der Kommunalrichtlinie:
„Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an
Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.“

Definitionen
Klima
= "ist der mittlere Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort oder in einem Bestimmten Gebiet über einen längeren Zeitraum. Als Zeitspanne für Untersuchungen des Klimas empfiehlt die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) mindestens 30 Jahre, aber auch Betrachtungen über längere Zeiträume wie Jahrhunderte und Jahrtausende sind bei der Erforschung des Klimas gebräuchlich.“
= „statistischer Durchschnittswert, einbezogen sind die Variablen Temperatur, Niederschlag und Wind“
(Quelle: Umweltbundesamt > https://www.umweltbundesamt.de/service/uba- fragen/was-ist-eigentlich-klima)
Klimawandel
= „Der Klimawandel wird häufig mit dem Stichwort „globale Erwärmung“ gleichgesetzt. Im Kern bezeichnet der Klimawandel allerdings sowohl die Abkühlung als auch die Erwärmung des Klimas auf der Erde über einen langen Zeitraum – also eine Klimaveränderung. Dabei ist der Begriff „Klima“ nicht zu verwechseln mit dem Wetter. Wetter ist das, was wir tagtäglich an kurzfristigen, aktuellen Veränderungen der Temperatur wahrnehmen. Der Klimawandel ist kein neues Phänomen. Der Begriff beschreibt die langfristigen Veränderungen von Faktoren wie der Temperatur, des Niederschlages und der Meeresströmungen. Diese Klimaveränderungen wurden in den vergangenen Jahrzehnten durch zahlreiche Studien und Beobachtungen weltweit nachgewiesen. Dabei sind die langfristigen Trends entscheidend. Das bedeutet, dass es auch bei einem langfristigen Erwärmungstrend immer wieder Ausreißer nach oben oder unten geben wird.“
(Quelle: wwf > https://www.wwf.de/themen-projekte/klimaschutz/klimawandel)
Treibhauseffekt...
= „Unsere Atmosphäre enthält Treibhausgase, die die Erde wie ein Schutzschild umgeben. Die Treibhausgase verhindern, dass die von der Erde kommende Wärme ins All entweicht. Man nennt dies den Treibhauseffekt. Einen natürlichen Treibhauseffekt gibt es auch ohne menschliches Zutun. Er entsteht, weil die Atmosphäre zwar weitgehend durchlässig für die kurzwellige Sonneneinstrahlung ist, aber weit weniger durchlässig für die langwellige Wärmestrahlung, die von der Erdoberfläche und der Luft wieder reflektiert wird. Letzteres ist bedingt durch die sogenannten Treibhausgase wie Kohlendioxid oder Methan. Durch diesen natürlichen Treibhauseffekt erwärmt sich die Erde auf ein Niveau, das Leben erst ermöglicht.“
...als Ursache des Klimawandels
= „Der Treibhauseffekt ist auch entscheidend für die globale Erwärmung: Durch menschliches Handeln gelangen vermehrt Treibhausgase in die Atmosphäre, die den natürlichen Treibhauseffekt verstärken – vor allem Kohlenstoffdioxid (CO2). So erwärmt sich die Erdoberfläche zusätzlich. Dies nennt man den anthropogenen – also Menschen gemachten – Treibhauseffekt. Mehr als 50 Prozent des vom Menschen verursachten Ausstoßes von Treibhausgasen ist auf die Verbrennung von Kohle, Öl und Erdgas zurückzuführen – unter anderem für Elektrizität und Wärme, für Transport und Industrieprozesse. Weitere wichtige Quellen für Treibhausgase sind die Landwirtschaft und der Landnutzungswandel, zum Beispiel die Rodung von Wäldern sowie Trockenlegung von Mooren und Feuchtgebieten.“
(Quelle: wwf > https://www.wwf.de/themen-projekte/klimaschutz/klimawandel)
Abbildungen
Sustainable Development Goals (SDGs)



