Auf dem Ehrenfriedhof an der Alten Kapelle fand am vergangenen Sonntag die zentrale Gedenkfeier der Sickingenstadt Landstuhl zum Volkstrauertag statt. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Vereinen, Institutionen und befreundeten Organisationen waren gekommen, um gemeinsam innezuhalten und der Opfer von Krieg, Terror, Gewalt und Gewaltherrschaft zu gedenken. Unter den Teilnehmenden befanden sich auch der Erste Stadtbeigeordnete Boris Bohr und Stadtbeigeordneter Gerd Malinowski.
Die musikalische Gestaltung übernahmen wieder das Blasorchester und der katholische Kirchenchor St. Markus, die den würdevollen Charakter der Feierstunde unterstrichen. Der VdK-Kreisverband mit Vorsitzendem Bernd Hofmann, Ortsvorsitzendem Uwe Rullmann, der DRK-Ortsverein Landstuhl unter Leitung von Karl-Heinz Potdevin und die Freiwillige Feuerwehr Landstuhl mit Wehrführer Paul Goldinger machten durch ihre Teilnahme die breite Verbundenheit sichtbar.
Als Vertreter des Landkreises Kaiserslautern war Kreisbeigeordneter Peter Schmidt anwesend und legte im Namen des Landkreises einen Kranz nieder. Die Bundeswehr war durch Oberstleutnant Thomas Müllen vertreten, der ebenfalls einen Kranz niederlegte und damit die enge Zusammenarbeit zwischen der Garnisonsstadt Landstuhl und den Streitkräften betonte.
Besonders hervorgehoben wurde die Geste von COL Warren Stewart und CSM Jorge Oquendo vom LRMC. Trotz des Shutdowns in den USA, der eine persönliche Teilnahme der amerikanischen Delegation unmöglich machte, hatte COL Stewart den amerikanischen Kranz aus privaten Mitteln finanziert und der Stadt zur Verfügung gestellt. Dieses Engagement wurde als ein starkes Zeichen der Freundschaft zwischen Landstuhl und den amerikanischen Partnern gewürdigt.
Die Vorbereitung der Gedenkfeier wurde von vielen Händen getragen. Mitarbeitende des Bauhofs der Verbandsgemeinde, vertreten durch Tanja Schneider, sowie Rouven Wilhelm von der Stadthalle sorgten gemeinsam mit Jennifer Rodgers-Walther von der Verbandsgemeindeverwaltung für einen reibungslosen Ablauf. Die Fotos wurden von Hubert Hemmer erstellt.
In seiner Ansprache erinnerte Stadtbürgermeister Mattia De Fazio daran, dass der Volkstrauertag mehr ist als ein Tag des Rückblicks: Er sei ein Tag der Verantwortung. Acht Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mahnten die wenigen noch lebenden Zeitzeugen, Frieden als kostbares Gut zu begreifen. De Fazio sagte: „Dieser Tag mahnt uns, innezuhalten, damit wir nicht vergessen, welchen Preis Frieden hat und wie schnell Freiheit verloren gehen kann.“
Mit Blick auf die weltpolitische Lage führte er fort: „Wir erleben wieder Kriege in Europa, wir erleben Terror, Vertreibung und Angst. Und wir erleben, wie Worte zu Taten werden können, wenn Hass den Ton angibt.“ Es sei deshalb Aufgabe aller, wachsam zu sein und Verantwortung zu übernehmen. De Fazio betonte: „Demokratie lebt vom Respekt, nicht vom Lärm. Sie lebt vom Zuhören, nicht vom Beschuldigen. Und sie lebt von dem Mut, ‚Nein‘ zu sagen, wenn Unrecht geschieht.“
In einer Zeit, die von Unsicherheit, Extremismus und zunehmender Polarisierung geprägt ist, sei der Volkstrauertag ein notwendiges Zeichen gegen das Vergessen und für Menschlichkeit. „Frieden ist kein Zustand, den man einmal erreicht und dann abhaken kann. Frieden ist eine tägliche Aufgabe. Unsere Aufgabe“, so De Fazio
Zum Abschluss der Feierstunde wurde aller Opfer von Krieg und Gewalt gedacht: der Kinder, Frauen und Männer aller Nationen, der Soldaten der Weltkriege, der Opfer von Terror, Verfolgung und Extremismus sowie jener, die in Gefangenschaft, auf der Flucht oder fern ihrer Heimat starben. Im Anschluss wurden die Kränze niedergelegt
Die Gedenkstunde endete mit den Worten von Stadtbürgermeister De Fazio: „Nie wieder – das bleibt unser Versprechen. Und ‚Nie wieder allein‘ – das ist unsere Aufgabe.“











